Dieses mal geht es um Kartographie, einen letzten Überlebenden einer – ganz klassisch – von von Orks überrannten Welt, einen blinden Krieger und einen – hoffentlich nicht verliebten – Engel.
Tad Williams – Die dunklen Gassen des Himmels
Bobby Dollar ist ein Engel – und als Engel weiß er alles über die Sünden der Menschen. Er ist nämlich Anwalt für die Seelen, um die zwischen Himmel und Hölle gekämpft wird. Neben seinen Geschäftsreisen zu den Opfern von Autounfällen oder zu plötzlich an einer Herzattacke Verstorbenen treibt Bobby Dollar sich viel in himmlischen Bars und Vergnügungslokalen herum. Alles geht seinen gewohnten Gang, bis eines Tages die Seele eines Toten verschwunden ist. Hat die andere Seite sie gestohlen – der Anwalt der Hölle? Ein neues Kapitel im Krieg zwischen Himmel und Hölle beginnt, und der Engel Bobby steckt mittendrin.
Engel sind ja im Moment bei den kitschigen Fantasy-Liebes-Romanen total in – und solche Bücher würde ich niemals empfehlen. Aber Tad Williams scheint der Thematik deutlich mehr Witz abgewinnen zu können. Und, hey, es ist Tad Williams.
Daniel Loy – Das Schwert des Sehers
Dauras ist eine Legende unter den Schwertkämpfern. Er führt die Klinge mit übermenschlicher Schnelligkeit. Aber Dauras ist auch von Geburt an blind. Allein die magische Gabe des Sehens ermöglicht ihm, ohne Nachteile zu kämpfen. Jahrelang lebte er von illegalen Beutezügen, doch nun hat das Schicksal ihn für eine höchst ehrenvolle Aufgabe ausersehen: Er soll die neue Thronerbin wohlbehalten zu ihrem Thron bringen. Quer durch ein Land, das von Todfeinden der Prinzessin nur so wimmelt.
Der interessante Dreh „blinder Krieger“ kann funktionieren, wenn er auch interessant umgesetzt ist.
Royce Buckingham – Die Karte der Welt
Das Königreich Abrogan wird im Norden durch den Schleier begrenzt. Noch niemand, der ihn durchschritten hat, ist je zurückgekehrt. Der junge Schweinehirte Wex wird wegen seines Zeichentalents aufgefordert, bei der Vermessung der Grenze zu helfen. Doch dann stellt sich heraus, dass er mit seinen Strichen auf der Landkarte den Schleier zurückdrängt. Dahinter wartet ein Land voller Abenteuer, neuer Gefährten – und ein alter Feind.
Etwas leichtes für den Einstieg in den Sommer. Klingt auf jeden Fall unterhaltsam.
David Falk – Der letzte Krieger
Athanor ist der einzige Überlebende des Menschengeschlechts. In den Ruinen des Reiches Theroia hausen nunmehr Orks und die Wahrheit über seine Abstammung würde ihn überall den Kopf kosten. Als Händler zwischen den verfeindeten Völkern der Zwerge und Elfen verdient er sich seinen Lebensunterhalt und wird mehr und mehr in deren Machtkämpfe hineingezogen. Doch als sich die Untoten aus ihren Gräbern erheben, wird ihm der Sinn seines Schicksals offenbart.
Klingt ein bisschen arg dramatisch im Klappentext. Aber ein Mensch allein unter Orks, Zwergen und Elfen könnte mal eine interessante Variante sein.