Ciri, die Prinzessin von Cintra, ist auf der Suche nach ihrem Schicksalsort, dem Schwalbenturm. Während sich Geralt weiter durch das Kriegsgebiet schlägt, weiter auf der Suche nach seiner Ciri, und dabei immer mehr seine viel beschworene Neutralität aufgibt.
Sapkowski nutzt sein viertes Buch der Hexer-Saga Der Schwalbenturm dafür, einige Fragen und Intrigen aufzuklären und Ciri wieder deutlicher auf den Kurs ihrer Vorherberstimmung zu bringen. Das eine sorgt für Aha-Erlebnisse, das andere für Erleichterung, dass das junge Mädchen sich nicht mehr auf Abwegen befindet. Trotzdem oder gerade deswegen bleibt das Ende der Geschichte weiter vollkommen im Unklaren.
Die Spannung und die Frage nach dem Ausgang der Geschichte bleibt unvorhersehbar, obwohl Sapkowski auch im Der Schwalbenturm quasi wieder fast am Ende des Buches anfängt und seine Charaktere in Retrospektive ihre eigenen Geschichten erzählen lässt. Das sorgt wie immer für Abwechslung und interessante, verschiedene Perspektiven auf zeitgleiche Geschehnisse und Ereignisse, die verschiedene Personen unterschiedlich erlebt haben. Interessant ist, dass Sapkowski seinen Startpunkt der Rückblicke nicht wirklich ans Ende seiner Bücher setzt, sondern immer knapp davor. So kann er seine Vorliebe für Rückblicke ausleben, ohne das Ende zu verraten.
Ein weitere Vorliebe des Autors ist die Märchen-Symbolik, die auch in diesem Buch wieder deutlich das Geschehen bestimmt. Es geht ja nicht nur darum, die Prinzessin zu retten, sondern auch darum wer sie rettet. Denn die Vorherbestimmung ist ein ganz zentraler Punkt in der Hexer-Saga. Und während Ciri ihre immer wieder versucht ihre Vorherbestimmung zu bekämpfen und Geralt weiter versucht nicht daran zu glauben, sind andere mit ganzem Herzen von ihrem Schicksal überzeugt.
Fazit: Langsam trommelt man mit den Fingern auf der Tischplatte. Wie zur Hölle wird diese Geschichte ausgehen? Sapkowski hält es spannend und schürt die Vorfreude auf den fünften Band.
Autor: Andrzej Sapkowski
Titel: Der Schwalbenturm
Originaltitel: Wieża Jaskółki
Ausgabe: Deutsche Erstausgabe 2010
Verlag: Deutscher Taschenbuchverlag, München
ISBN: 978-3-423-24786-3